Worum handelt es sich bei der „Rothenbacher Lay“ ?

Der ehemalige Basalt-Steinbruch betrieb den Gesteins-Abbau durch die Anlage von sogenannten „Tiefgängen“, d.h. der aus Basalt bestehende Vulkan-Ausstoß wurde schichtweise abgebaut.

Dadurch entstand im Laufe der Zeit ein tiefer Kessel inmitten des Oberwesterwälder Kuppenlandes.

In dieser relativ geschützten Gelände-Absenkung sind die klimatischen Bedingungen zu jeder Jahreszeit extremer, als in der umgebenden Landschaft. Da wir hier über Feuchtgebiete und Tümpel, Mager-Rasen bis hin zu Felssteilwänden vielfältige Geländeformationen finden, auf die wieder bestimmte Tier- und Pflanzengesellschaften angewiesen sind, handelt es sich um ein schützenswertes Gebiet, das unter der Nr. 1035 als biotopkartierte Fläche erfasst ist.

Was macht hier der Naturschutzverein Schutz Einheimischer Natur – SEN Rothenbach e.V. ?

Der Steinbruchbetrieb wurde in 1965 stillgelegt. Das gesamte Areal war weder landwirtschaftlich noch forstwirtschaftlich nutzbar. Außer mehr oder weniger unkontrollierter Ablagerungen von Erdaushub in  den Randbereichen blieb das Gelände weitgehend unberührt. Dadurch hat die Natur die veränderte Landschaft ungestört zurückerobern können. Dabei hat die Natur jedoch keinerlei Rücksicht darauf genommen, daß durch den Gesteins-Abbau in weiten Bereichen des Geländes Gelände-Formationen entstanden waren, die hierzulande selten und daher schützenswert sind. Bis zum Jahr 1998 hat man zwar seitens der Dienststellen der Landespflegebehörden immer ein Auge auf die „Rothenbacher Lay“ gehabt, jedoch waren bis dahin keine landespflegerischen Arbeiten erfolgt – auch vor dem Hintergrund, daß der frühere Betreiber des Steinbruchbetriebes ein Vorpachtrecht auf das gesamte Areal innehatte. Nachdem die Ortsgemeinde Rothenbach diesen Vertrag nicht mehr verlängert hat und das gesamte Gelände mit einer Größe von 6,2 ha ab dem 1.1.2000 an den Naturschutzverein

Schutz Einheimischer Natur – SEN Rothenbach e.V. verpachtet hat, konnten erst die notwendigen Landespflege-Maßnahmen in Angriff genommen werden. Dabei wurden als wichtigste Maßnahmen die total verbuschten Bereiche wieder freigestellt, um zu verhindern, daß sich das Gelände zu einem undurchdringlichen feuchten Urwald entwickelt und dadurch die Vielfältigkeit verloren

gegangen wäre.

Was ist das Ziel des Naturschutzes und der Landschaftspflege in der „Rothenbacher Lay“ ?

Der Bereich der „Rothenbacher Lay“ besteht überwiegend aus geschützten Flächen im Sinne des §30 des Landes-Pflege-Gesetzes. Um das Areal in dem schützenswerten Zustand erhalten zu können und damit es auch auf Dauer seine wichtige Position in der Planung vernetzter Biotop-Systeme erfüllen kann, muß mit Bedacht die natürliche Entwicklung gelenkt werden. Und genau dieses ist die Aufgabe und Verpflichtung für den Naturschutzverein Schutz Einheimischer Natur – SEN Rothenbach e.V.

Da es sich bei allen Aktivitäten jedoch nur um „Lenkung“ der natürlichen Entwicklung handeln kann, heißt das Motto hierfür „Der Weg ist das Ziel“.

Was wird in Zukunft in der „Rothenbacher Lay“ noch geändert ?

Alle Arbeiten, die der Naturschutzverein in der „Rothenbacher Lay“ in unendlich vielen Arbeitsstunden und unter großem Einsatz der aktiven Vereinsmitglieder geleistet hat, waren vorher durch die zuständigen Landespflege-Behörden genau festgelegt. Dem Pflege-Plan dieser Behörden sind wir zwischenzeitlich schon sehr nahe gekommen. Gravierende Änderungen gegenüber dem jetzigen Zustand – vor allem in Kernbereich - werden wohl kaum noch anstehen – wohl aber Pflege-Arbeiten auf Dauer. Mehr oder weniger ausgenommen von den Pflege-Arbeiten bleiben voraussichtlich die bewaldeten Randbereiche, denn hier möchten wir für die ungestörte Entwicklung des „Urwaldes“ sorgen. Da die bestehende Bewaldung vollkommen ohne menschliche Einwirkung entstanden ist, darf dieser Bereich als „Urwald im Anfangs-Stadium“ bezeichnet werden.

Hier bietet sich daher eine wunderbare Möglichkeit, die Entwicklung und die natürlichen Abläufe in einem „Urwald“ zu beobachten und diese faszinierende Macht der Natur auch der Jugend näherzubringen.