Apfelsaftaktion im Kindergarten

In Rothenbach ist es immer wieder zu spüren, dass sich die Dorfgemeinschaft und der Kindergarten gut verstehen. So auch bei der Apfelsaft Aktion im Kindergarten gemeinsam mit dem Verein „Schutz Einheimischer Natur“.

 

 

 

Als erstes wurden in den letzten Septembertagen 2022 fleißig deren Äpfel geerntet um sie später weiter zu verarbeiten. Dazu brachten die Helfer Klaus Huber, Walter Nilges, Josef Menges und Manuela Frensch u. a. eine Apfelpresse und eine Obstmühle mit zu uns. Nachdem die Äpfel gewaschen und halbiert waren und weitere Utensilien bereit standen, ging es an die Arbeit.

 

Unsere Kindergarten Kinder hatten diese Vorbereitungen sehr aufmerksam verfolgt und freuten sich sehr darauf dabei mitzuhelfen. Die Äpfel wurden zunächst gehäckselt und dann in den Presssack umgefüllt, der anschließend in den Korb der Apfelpresse gelegt wurde. Obendrauf wurden dann die Presshölzer geschichtet und die Druckplatte angebracht. Nun kam die Apfelpresse zum Einsatz und gemeinsam drehten die Kinder mit Hilfe der Erwachsenen an der Gewindespindel um Druck auf den Brei im Presssack zu erzeugen.

 

Zur Belohnung dieser bisher kräftezehrenden Arbeiten floss der naturtrübe Apfelsaft in den Auffangbehälter. Diesen Vorgang wiederholten wir so oft, bis alle vorbereiteten Äpfel ausgepresst und mehr als 18 Liter Saft hergestellt waren. Dann folgte natürlich die Verkostung dieses gesunden Saftes beim gemeinsamen Frühstück der Kinder. Und das war sehr lecker!

Unsere Kinder konnten erfahren, wie aus Äpfeln Apfelsaft entsteht.

 

Die Großen und Kleinen vom Kindergarten Philippus bedanken sich noch einmal ganz herzlich beim Verein „Schutz Einheimischer Natur“ für diese tolle Aktion.

WällerWochenspiegel, 41/2022

Storchenfilm und Preise: VG Westerburg belohnt Engagement für Klima – und Umweltschutz

 

Klima- und Umweltschutz haben höchste Priorität, das ist vielen Bürgern in der Verbandsgemeinde Westerburg und auch der Verwaltung bewusst. Nun wurden engagierte Institutionen und Privatpersonen für 2020 und 2021 in Rothenbach auszeichnet. Und dieses Vorhaben verband sich hervorragend mit dem Wunsch des SEN (Schutz einheimischer Natur) Rothenbach: nämlich, die Premiere ihres Storchenfilms zu feiern.

An die 100 Menschen, darunter VG-Bürgermeister Markus Hof, Vertreter der verschiedenen Fraktionen im VG-Rat, Ortsbürgermeister Holger Bäcker, Mitglieder des Naturschutzvereins SEN Rothenbach und Vogelliebhaber hatten sich in den Räumlichkeiten des Petermännchen-Theaters versammelt. Das Dorf Rothenbach ist bekanntermaßen auf den Weißstorch gekommen. Und das liegt am SEN Rothenbach, allen voran an der Entschlossenheit des Vorsitzenden Klaus Huber. Der Schwarzstorch ist hier heimisch, aber seit 1904 waren keine Weißstorchbruten im Westerwald bekannt. Das wollte Klaus Huber ändern und bewertete die Voraussetzungen als günstig.

 

Berührende Erfolgsgeschichte

Der Film von Stefan Tannenberg (Koblenz), der auch dessen Aufnahmen integriert, zeigt die zu Herzen gehende Erfolgsgeschichte, denn sie erforderte einigen Aufwand und einen festen Willen – und ihr Happy End war nicht unbedingt vorauszusehen.

2016 wurde in Rothenbach ein Mast mit Grundkorb als Nisthilfe für die Weißstörche aufgestellt. Dann passierte jahrelang nichts. Bis sich 2021 „Kasimir und Lotta“ einfanden, ihren Horst nach eigenem Geschmack einrichteten – und die ersten Westerwälder Weißstörche seit rund 120 Jahren zur Welt brachten. Großen Applaus gab es für den Beitrag, der mit leichter Hand einen Blick ins Leben von Klapperstörchen gibt. Und es treten weitere tierische Mitbewohner auf: ein Pferd, ein Wasserbüffel und Nilgänse.

Für die Filmmusik sorgten Mitbürger, und auch die Sprecher kommen „von hier“. Der Film ist ein kurzweiliges Vergnügen und macht Mut, sich einzusetzen und die Natur zu schützen. Er ist ebenso für Kinder und Schulklassen zu empfehlen. Zu den Hintergründen des Storchenprojekts gibt die Homepage von SEN Rothenbach weitere Infos. Übrigens kamen Kasimir und Lotta dieses Jahr wieder nach Rothenbach zur Aufzucht ihres Nachwuchses. Klaus Huber erhielt später vom SEN-Verein noch einen persönlichen Dank samt Präsentkorb.

 

Auf Antrag der FDP

Bevor die Naturfilmer Stefan und Cathrin Tannenberg ihren Film „Feuerberg und Stöffelmaus“ präsentierten, stand der Klima- und Umweltschutzpreis der Verbandsgemeinde Westerburg im Mittelpunkt, der von Bürgermeister Markus Hof und der Klimabeauftragten Christina Becher überreicht wurde. Auf Antrag der FDP und mit Unterstützung des gesamten VG-Rats war Ende 2019 die Errichtung des Preises beschlossen worden. Leider glänzten einige Geehrte mit Abwesenheit.

Erstaunlich ist das vielfältige Engagement, auch von Einzelpersonen oder Familien. Bienenprojekte oder Ernährung standen bei vielen im Mittelpunkt des Engagements, das Pflanzen von Blühwiesen, von Gemüse oder das Aufforsten waren wichtige Themen, aber auch die Nutzung von Solarenergie. Kurzum: Jede Urkunde stand für eine verdiente Anerkennung

 

Der Verein SEN Rothenbach sowie Stefan Tannenberg suchen fotografierende und filmende Naturliebhaber, die über ihre Erlebnisse und Erfahrungen berichten mögen – damit ein Austausch möglich wird und „nicht alles in der Schublade verschwindet“. Letztlich könnten auch interessierte Zuschauer davon profitieren.

Westerwälder Zeitung, Tatjana Steindorf, 17. September 2022

Zum zweiten Mal: Wäller Storchenpaar Lotta und Kasimir hat Nachwuchs bekommen

Zum zweiten Mal haben Kasimir und Lotta, das Rothenbacher Weißstorchpärchen, Nachwuchs bekommen.

Mutter und Vater Adebar haben auch im zweiten Jahr, in dem sie in der Elbbachgemeinde im oberen Westerwald heimisch wurden, reichlich zu tun, um die Schnäbel der Jungen zu stopfen.
Im Frühjahr 2016 hatte der Verein Schutz einheimischer Natur in Rothenbach auf Betreiben seines Vorsitzenden Klaus Huber im vereinseigenen Biotop „Grafschaft“ eine Nisthilfe für den Weißstorch aufgestellt. Fünf Jahre später tauchte Kasimir auf, befand den Horst für „überaus ansiedlungsgeeignet“, verschwand und kam mit Gattin Lotta zurück. Schon einige Wochen später schlüpften die ersten Jungen.
Auch was sie betrifft, richtet sich der Naturschutzverein auf eine mögliche Rückkehr ein. Da sie allerdings erst im dritten Jahr die Geschlechtsreife erreichen, können sich die SEN-Verantwortlichen mit der Errichtung einer weiteren Nisthilfe im Augenblick noch etwas Zeit lassen.

Westerwälder Zeitung, Michael Wenzel,  08. Juni 2022

Nach dem großen Trubel: Was tut sich in Sachen Westerwälder Störche?

Nach der Rückkehr von Kasimir und Lotta ist das Interesse an dem Westerwälder Weißstorchpärchen weiterhin groß. Die WZ sprach mit dem Initiator der Storcheninitiative, dem SEN-Vorsitzenden Klaus Huber. Die freudige Nachricht vorneweg: In dieser Woche noch soll es Nachwuchs auf dem Horst geben, dann werden wieder neue Jungen schlüpfen. Und man spricht gerade darüber, ob die
Jungvögel beringt werden sollen.

Nicht nur die SEN-Naturschützer hatten einer möglichen Rückkehr von Kasimir und Lotta entgegengefiebert, auch viele Storchenbegeisterte aus dem gesamten Westerwald hatten den Initiatoren die Daumen gedrückt. Beinahe pünktlich zum Frühlingsbeginn besetzte das Weißstorchpärchen nach einer wahrscheinlich längeren Anreise ihren Horst im Feuchtbiotop „Grafschaft“ und begann mit dem Nestbau.

Groß war der Trubel im vergangenen Jahr, als deutlich wurde, dass sich die beiden Störche zwecks Gründung einer Lebensgemeinschaft auf dem präparierten Horst bei Rothenbach niederlassen würden.
Auch nach der Rückkehr der Störche war das Interesse an Herrn und Frau Adebar weiterhin groß. „Im vergangenen Jahr war der Rummel um die Störche weitaus größer als in diesem Jahr“, berichtet Storchenvater Klaus Huber.

„Im vergangenen Jahr waren die Ansiedlung der Störche eine Attraktion, mittlerweile ist, was das betrifft, in Rothenbach jedoch wieder ein Stückchen Normalität eingekehrt“, berichtet der SENVorsitzende.


Immer wieder sind Fotografen in gebührendem Abstand zum Nest zu sehen, die sich mit ihren Kameras auf der Jagd nach Schnappschüssen befinden – vor allem bei schönem Wetter. Wer den Westerwaldsteig erkundet, der macht zuweilen auch Station am Horst bei Rothenbach.

Mit dem Auto bis an das Gelände
Andere kommen gleich mit dem Auto und fahren bis ans Storchengelände heran. Gerade an Wochenenden nimmt der mobile Betrieb dort zu. Das wiederum wird von manchen gar nicht so gerne gesehen, und auch die Naturschützer appellieren an die Storchinteressenten, doch das Auto zu Hause oder zumindest irgendwo in einiger Entfernung abzustellen und nicht die Feldwege zu befahren.


Die Störche stören die Fahrzeuge offenbar nicht, aber Wanderer und Hundebesitzer sollen nicht sonderlich erfreut über diesen Autotourismus sein. Andere fahren sogar bei einem nahe gelegenen landwirtschaftlichen Betrieb „mal schnell“ über den Hof. Aber ein „Riesenproblem“ sei das alles nicht.
Die Störche, sie schauten nicht mal nach den Fahrzeugen, so Huber. In einem Fall habe ein Mann seine gehbehinderte Frau bis ans Gelände gefahren, weil sie einmal die Störche live sehen wollte. „Das kann man ja verstehen und dagegen hat auch niemand etwas“, meint Klaus Huber, aber in vielen anderen Fällen müsse dieser Pkw-Tourismus eigentlich nicht sein. Das Aufsehen, dass die Weißstörche erregt hatten, zog damals auch die Fachwelt in den Westerwald.
Augenblicklich, so Huber, werde darüber diskutiert, ob man die Jungstörche beringen soll, schließlich könnte man auf dieser Weise weitere Erkenntnisse über das Flug- und Wanderverhalten der großen Vögel, die als Heimat „Rothenbach/Westerwald“ in ihrem „Stammbuch“ stehen haben werden,
gewinnen.

 

Hoffnung auf die Rückkehr der Jungstörche

 

Die Hoffnung, dass auch die Jungstörche aus dem vergangenen Jahr einmal bei Rothenbach brüten werden, besteht weiterhin. Der zweite Horst, der für eine mögliche Rückkehr der Jungvögel aus dem vergangenen Jahr errichtet werden soll, steht noch nicht. „Das dürfte erst für nächstes Jahr interessant werden“, erläutert Klaus Huber. Und mehr als zwei Horste bei Rothenbach ist aus seiner Sicht auch Unsinn. Störche seien Einzelbrüter, eine ganze Kolonie werde es in der Elbbachgemeinde deshalb wohl nicht geben. Aber vielleicht sind ja andere Standorte in der Nähe durchaus geeignet. Stromleitungen sollten auf keinen Fall in der Nähe sein, das könnte für die Störche fatale Folgen haben, was wohl
niemand möchte.

 

Westerwälder Zeitung, Michael Wenzel, 11. Mai 2022 

 

Weißstorchenpärchen ist wieder da: Kasimir und Lotta sind zurück in Rothenbach

Sie wurden sehnsüchtig erwartet, nun sind sie zurück: die Rothenbacher Weißstörche. Nicht nur die SEN-Naturschützer hatten einer möglichen Rückkehr entgegengefiebert, auch viele Storchenbegeisterte aus dem gesamten Westerwald hatten mit ihnen gehofft.

 

Beinahe pünktlich zum Frühlingsbeginn haben Kasimir und Lotta nach einer wahrscheinlich längeren Anreise ihren Horst im Feuchtbiotop „Grafschaft“ besetzt und mit dem Nestbau begonnen.


„Kasimir und Lotta haben uns im vorigen Jahr viel Spaß bereitet. Die Freude im Verein ist entsprechend groß, dass unser Storchennest von den beiden auch in diesem Jahr wieder genutzt wird“, äußert sich Klaus Huber, der Vorsitzende des Vereins Schutz einheimischer Natur, überglücklich.


Der „alte Bekannte“ Kasimir war am 22. März wieder im Westerwald eingetroffen, Gattin Lotta einen Tag später. Die Angst, bei der Brut im vorigen Jahr habe es sich um ein einmaliges Ereignis handeln können, ist fortgewischt. Sie war  unbegründet. „Beide sind wohlbehalten zurückgekehrt, und es ist schon zu beobachten, dass sie umgehend mit dem Brutgeschäft beginnen möchten“, freut sich „Storchenvater“ Klaus Huber.


Erste Storchengeburt im Westerwald
Kasimir hatte den Horst erstmals am 11. April vergangenen Jahres in dem Feuchtbiotop bei Rothenbach besichtigt, für solide befunden und war vierzehn Tage später mit einer Gefährtin, die auf den Namen Lotta getauft wurde, im Schlepptau zurückgekehrt. Am 3. Juni konnten die Naturschützer sehen, dass sich das Storchenpärchen anders benahm wie in den Wochen vorher. Man konnte zudem deutlich erkennen, dass sie etwas in ihrem Horst ganz genau beobachteten.


Und am nächsten Tag war es nunmehr „amtlich“, als die Altstörche Nahrung hervorwürgten: Die Brut war vollendet und die Jungen geschlüpft – nicht nur für „Storchenvater“ Klaus Huber ein überaus glücklicher Tag. Drei Jungstörche waren geschlüpft. Zwei davon überlebten.


Um die Westerwälder Weißstörche entstand ein großer Rummel, Dutzende von Schaulustigen pilgerten zum Horst, filmten und fotografierten das Ereignis. Das alles endete Ende Anfang September. Schon im August hatte sich plötzlich das Verhalten der Störche geändert. Lotta war öfter allein mit den beiden Jungen auf den Wiesen rund um Rothenbach und den Nachbarorten zu sehen, während sich Kasimir nicht mehr in der Nähe aufhielt.


Über Nacht befand sich lediglich Lotta mit dem Nachwuchs auf dem Horst. Am 1. September war siemit den beiden Jungstörchen auf Nahrungssuche gesehen worden. Spätabends stand nur ein Altvogel allein auf dem Horst, was bis dahin noch nie passiert war. Dann reiste auch er wärmeren Gefilden entgegen.

 

Hoffnung auf langfristigen Aufenthalt
Der Naturschutzverein SEN hat mittlerweile damit begonnen, am Sportplatz, etwa 800 Meer vom bisherigen Storchennest entfernt, einen weiteren Horst zu errichten, in der Hoffnung, dass in Zukunft auch einmal einer der Jungstörche nach Rothenbach zurückkehrt. Wie Klaus Huber berichtet, brauchen Jungstörche etwa drei Jahre, um zur endgültigen Geschlechtsreife zu gelangen. „Wir hoffen sehr, dass sie nachkommen“, macht der SEN-Vorsitzende deutlich. Und bis dann wird im Westerwald eine künftige „Wohnstube“ für sie hergerichtet.


Die Sehnsucht nach den Störchen, sie war groß, und das Warten hat sich also gelohnt. In der Region hat ihr Anblick bereits wiederum großes Staunen hervorgerufen. In Dernbach gab es sogar einen „Storchenalarm“: Dort hatte sich ein Weißstorch für eine kure Verschnaufpause auf der Sirene des Rathauses niedergelassen. Ob es sich um einen der Rothenbacher Störche oder um einen
Durchreisenden handelte, ist nicht bekannt.

 

Westerwälder Zeitung, Michael Wenzel, 11. Mai 2022