Der Nachwuchs ist da!
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Storchentreffen
2024 - Störche Lotta und Kasimir wieder zurück
Kasimir und Lotta, so haben die Rothenbacher die beiden Weißstörche getauft, hocken nebeneinander in ihrem Horst - einem Nest für Störche - zehn Meter über dem Boden in einem Feuchtbiotop. Die Nisthilfe hat der Naturschutzverein Rothenbach 2016 aufgestellt. An einem Platz, wo sich die beiden Weißstörche offenbar wohlfühlen.
"Lecker Frösche" - gutes Futterangebot für Störche rund um Rothenbach
Nach ein paar Minuten beginnen sie mit ihren Flügeln zu schlagen. Nacheinander fliegen sie aus dem Horst. Sie gehen auf Futtersuche, erklärt der 74 Jahre alte Storchenfachmann Klaus Huber aus Rothenbach. "Hier haben wir jede Menge Feuchtflächen in der Gegend. Zum Beispiel das Elbbach-Tal, das Rotbach-Tal oder das Saynbach-Tal. Dort überall finden die Störche Nahrung, zum Beispiel Frösche", so Klaus Huber.
Mit Farbe am Storchen-Nest nachgeholfen
Der erfahrene Jäger hatte 2015 zusammen mit anderen Naturschützern in Rothenbach die Idee, eine Nisthilfe für Weißstörche zu bauen. Dafür wurde er anfangs belächelt. Doch der Naturschutzverein Rothenbach hielt an seiner Idee fest. Seit 2016 steht der zehn Meter hohe Mast als Nisthilfe für Weißstörche in der Nähe des Ortes.
Bis zwei Störche das Nest zum ersten Mal besetzten, vergingen ein paar Jahre. Klaus Huber half dabei anfangs nach. Um das Nest so aussehen zu lassen, als sei ihn ihm schon einmal gebrütet worden, malte er die Ränder am Horst mit weißer Farbe an - so als ob Störche dort ihren Kot abgelassen hätten.
Lotta und Kasimir kamen 2021 zum ersten Mal
"Störche fliegen ja in großer Höhe auch über den Westerwald, um von dort aus einen guten Platz zum Brüten zu finden. Deshalb habe ich das Nest so präpariert, als sei es schon einmal besetzt
gewesen. Das ist für die Zugvögel dann interessant, sie setzen sich dann sozusagen ins gemachte Nest", sagt der Westerwälder Storchenfachmann.
"Sie setzen sich dann sozusagen ins gemachte Nest"- Klaus Huber aus Rothenbach
2021 war es dann tatsächlich so weit. Zum ersten Mal flog ein Storchenpaar - nämlich Kasimir und Lotta - den Horst bei Rothenbach an, um sein Nest zu bauen. Seitdem haben die beiden Vögel jedes Jahr in Rothenbach gebrütet. "Sechs Störche kamen hier in Rothenbach seitdem zur Welt", freut sich Klaus Huber.
Storchenpaar brütet früher als sonst
Wie viele es dieses Jahr sein werden, darauf ist Klaus Huber gespannt. Er geht davon aus, dass rund um den ersten Mai herum die Jungen schlüpfen könnten - solange alles gut geht. Denn das wäre früher als üblich. Normalerweise schlüpfen Storchenjungen erst Mitte bis Ende Mai, sagt er. Er vermutet, dass der Klimawandel Ursache dafür ist, dass die Störche früher ihr Nest bauen und dann auch früher mit dem Brüten beginnen.
Rothenbacher Initiative für Weißstörche findet Nachahmer
Schaulustige, wie Wanderer, Fotografen oder Radfahrer sind momentan für das Westerwälder Storchenpaar keine Gefahr, sagt Klaus Huber. Beim Brüten sollten Kasimir und Lotta aber nicht gestört werden. Und natürlich die frisch geschlüpften Jungstörche auch nicht.
Der Erfolg der Rothenbacher Störche hat im Westerwald auch andere Initiativen dazu gebracht, ebenfalls Nisthilfen zu bauen. 2023 hat der Naturschutzbund Bad Marienberg bei Unnau einen Storchen-Horst aufgestellt. Bislang hat sich dort aber nach Angaben eines Nabu-Sprechers noch kein Storch blicken lassen.
Auch bei Kölbingen hoffen Storchen-Fans und Naturfreunde darauf, dass Weißstörche zu ihnen finden um zu brüten - dort soll es noch im Herbst eine Storchen-Nisthilfe geben.
Auf einer Karte zur Weißstorcherfassung ist zu sehen, wo sich die seltenen Vögel im Land bislang niedergelassen haben. Deutlich zu sehen ist, dass sich die Störche eher im Süden von Rheinland-Pfalz aufhalten.
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Quelle:
Rothenbach: Störche Lotta und Kasimir wieder zurück im Westerwald - SWR Aktuell